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Der Pragmaticus: Kampf ums Gendern

vom 01.10.2023

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Ob Binnen-I oder Gender-Stern: Selten rufen Satzzeichen solche Emotionen hervor wie beim Gendern. Denn laut einer aktuellen Pragmaticus-Umfrage lehnen 80 Prozent der Österreicher diese Praxis ab. Doch in Schulen, Behörden und im Rundfunk ist die geschlechtersensible Sprache längst gebräuchig – und wer sie nicht anwendet, wird schnell als rückständig und reaktionär angefeindet. An manchen Universitäten wird man sogar schlechter benotet, wenn man Arbeiten in Deutsch nach Lehrbuch abliefert. Das Land Niederösterreich hingegen hat das Gendern im Behördenverkehr sogar verbieten lassen. Sorgt Gendern tatsächlich für mehr Gleichberechtigung oder handelt es sich um reine Symbolpolitik? Wer wird den Sprachkampf ums Gendern gewinnen? Und wer bestimmt darüber, wie wir zu reden haben? Darüber diskutiert Moderator Roger Köppel mit diesen Gästen: Kulturwissenschaftlerin Doris Guth, für die Gendern ein wichtiges Instrument ist, um reale Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufzuheben. Ein Gender-Verbot wie in Niederösterreich betrachtet sie als Rückfall in die Steinzeit. Germanist Karsten Rinas von der Universität Olmütz, der hingegen auf die bestehenden Regeln der deutschen Grammatik pocht und sich vehement dagegen wehrt, seine eigenen Publikationen zu gendern. Dazu meint er: „Es steht einem nicht zu, angesprochen zu werden, wie es einem gerade passt. Sonst bin ich morgen König und möchte mit ,Eure Majestät‘ angesprochen werden!“. Schriftsteller Michael Köhlmeier, der die besonderen Herausforderungen des Genderns für den Kunst- und Kulturbereich beleuchtet und in von oben diktierten Eingriffen in die Sprache einen weiteren Beleg für den zunehmenden Zerfall des Wir-Gefühls in unserer Gesellschaft sieht.
Sender:
ServusTV
Sendedatum:
01.10.2023
Länge:
70 min
Aufrufe:
651

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