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Der Pragmaticus: Wie frei ist Wissenschaft?

vom 07.04.2024

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Vor dem Gesetz ist die Wissenschaft frei. Doch in der Realität werden immer mehr Forscher in ihrer Tätigkeit eingeschränkt: Denn von der öffentlichen Hand werden sie finanziell oft ausgehungert, und springen Betriebe als Geldgeber ein, verbinden sie damit eigene Interessen. Ob bei Corona, Klima oder der Migration: Auch die Politik schränkt die Freiheit der Forschung ein. Denn während sie vermeintlich genehme Forscher vor ihren eigenen Karren spannt, wird unbequeme Wissenschaft nicht finanziert oder als Schwurblerei diffamiert. Und immer öfter üben auch Studenten und Aktivisten Druck auf einzelne Wissenschaftler aus, um sich ihren Überzeugungen zu beugen. Macht dieses Korsett aus Geld, Macht und Moral freies Forschen unmöglich? Die Gäste bei Roger Köppel: Neurowissenschaftlerin Manuela Macedonia kennt die immense finanzielle Abhängigkeit und persönliche Ausbeutung von Wissenschaftlern. Forscher vergleicht sie mit Sklavenarbeitern, nur einer von 100 Wissenschaftlern könne angesichts dieses ökonomischen Drucks seine ethischen Standard bewahren. Der Ökonom Christian Kreiß warnt: Der Einfluss der Wirtschaft auf die Wissenschaft wird immer größer. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden so teil ins Gegenteil verkehrt, um den Interessen der Unternehmen zu dienen - zum Schaden von uns allen. Die Migrationsforscherin Sandra Kostner berichtet von Versuchen der Politik, die Wissenschaft für ihre Zwecke zu korrumpieren und zu missbrauchen. Um dagegen anzukämpfen, hat sie das Netzwerk "Wissenschaftsfreiheit" gegründet. Und Österreichs bekanntester Philosoph, Konrad Paul Liessmann, wehrt sich gegen immer lautere Aufforderungen an einzelne Wissenschaftler, Flagge zu bekennen und politische Positionen zu teilen. Das widerspräche dem Wesen der Wissenschaft: Der Skepsis.
Sender:
ServusTV
Sendedatum:
07.04.2024
Länge:
62 min
Aufrufe:
39

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