Verschollenes Titanic-Tauchboot: So läuft die Rettungsmission

    Suche nach Titanic-Tauchboot:Verschollen in der Tiefsee

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    Zu sehen ist eine Montage mit einem Tauchboot des Unternehmens "OceanGate" und Teilen des Wracks der "Titanic".

    In fast vier Kilometern Tiefe könnte die "Titan" mit fünf Insassen liegen. ZDFheute live spricht über die Suche mit Titanic-Expertin Brigitte Saar, die selbst schon am Wrack war.

    Nach kurzer Zeit brach der Kontakt mit dem Titanic-Tauchboot ab

    Es sollte eine kostspielige Abenteuer-Reise zum Wrack der "Titanic" werden – jetzt droht sie im Unglück zu enden: Seit Sonntag wird das Tauchboot "Titan" im Nordatlantik vermisst.
    Etwa eine Stunde und 45 Minuten nach dem es unter Wasser ging, brach der Kontakt ab. Da befand sich das Tauchboot etwa 700 Kilometer südlich von Neufundland – unweit der Stelle, an der die "Titanic" am Grund des Ozeans liegt.

    Internationale Hilfe beim Wettlauf gegen die Zeit

    An Bord des Tauchboots sind der französische Titanic-Forscher Paul-Henri Nargeolet, der britische Abenteurer Hamish Harding und drei Touristen. Der Sauerstoff an Bord reicht für etwa vier Tage. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.
    Mit Hochdruck suchen Rettungskräfte aus Kanada und den USA im Nordatlantik nach dem Tauchboot. Frankreich hat inzwischen ein Spezialschiff auf den Weg zur "Titanic" geschickt. Auch Großbritannien will unterstützen, ein Regierungssprecher äußerte sich jedoch eher pessimistisch:

    Es handelt sich um eine komplexe Rettungsmission in erheblicher Tiefe.

    Sprecher der britischen Regierung

    Wie läuft die Suche? Was macht die Rettungsaktion so schwierig? Darüber spricht ZDFheute live mit Reporterin und Titanic-Expertin Brigitte Saar, die selbst schon am Wrack war. Außerdem berichtet ZDF-Korrespondent Johannes Hano vom Stand der Rettungsaktion.

    Fakten zum Tauchboot "Titan"

    Eine Chance, "aus dem Alltag herauszutreten und etwas wirklich Außergewöhnliches zu entdecken" – so bewirbt das Unternehmen Ocean Gate die Touren in der "Titan". Das 6,70 Meter lange und 10,4 Tonnen schwere Kohlefaser-Tauchboot kann mit einem herkömmlichen U-Boot nicht verglichen werden, da es nicht selbstständig in Häfen ein- und ausfahren kann.
    Das Begleitschiff "Polar Prince" hat das Tauchboot in der Nähe des Wracks der "Titanic" abtauchen lassen. Ocean Gate startete die Tauchgänge zur Titanic 2021, vorher sollen 50 Test-Tauchgänge durchgeführt worden sein.
    Die Expeditionen sind eine kostspielige Angelegenheit: Die Fahrt von St. Johns auf der kanadischen Insel Neufundland kostet rund 250.000 Dollar pro Person. Unter den Insassen der verschollenen "Titan" befinden sich unter anderem die Milliardäre Hamish Harding und Shahzada Dawood.

    Der Mythos "Titanic"

    Das Wrack des sagenumwobenen Luxusdampfers wurde 1985 entdeckt und liegt rund 650 Kilometer südlich von der Küste Neufundlands in rund vier Kilometern Tiefe.
    Vor ihrer Jungfernfahrt im April 1912 galt das damals größte Kreuzfahrtschiff der Welt als "unsinkbar". Doch fünf Tage nach dem Aufbruch im südenglischen Southampton rammte der Dampfer einen Eisberg und sank – mehr als 1500 Passagiere starben im Atlantik.

    Hollywood und 3D-Aufnahmen: Die "Titanic" bleibt interessant

    Ende der 1990er-Jahre verstärkte der Hollywood-Blockbuster "Titanic" von Regisseur James Cameron die Mythenbildung rund um das gesunkene Schiff. Die Hauptrollen im Liebesdrama wurden von Leonardo di Caprio und Kate Winslet gespielt.
    Erst vor wenigen Wochen wurden zudem 3D-Aufnahmen des Wracks veröffentlicht, von dem sich die Forschung weitere Erkenntnisse zur Unglücksursache erhofft.
    Mit Material von ZDF, dpa und afp.

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