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Streit um Abtreibungen - Polinnen unter Druck

17. April 2023

In Polen gilt seit Jahren eines der strengsten Abtreibungsgesetze Europas. Aktivistinnen organisieren sich, um Schwangeren in Not zu helfen. Strenggläubige Katholiken hingegen unterstützen oft die restriktiven Vorschriften. Das Land ist gespalten.

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Iza ist eine von fünf schwangeren Frauen in Polen, die gestorben sein sollen, weil Ärzte keinen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen haben. In Polen gilt seit Jahren eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze Europas. Es verunsichert Ärzte, entmündigt Frauen und setzt sie hohen gesundheitlichen Risiken aus. Viele polnische Frauen gehen deshalb empört auf die Straße oder organisieren sich, um Schwangeren in Not zu helfen. Justyna Wydrzyńska steht seit Monaten vor Gericht, weil sie einer Schwangeren ein Abtreibungsmedikament zugeschickt hat. Der Aktivistin von "Abortion Dream Team" drohen drei Jahre Haft. Die siebenfache Mutter Anna Powidel unterstützt das strenge Abtreibungsrecht. Jedes Leben muss bewahrt werden meint die Katholikin, egal ob es durch Gewalt oder Inzests entstanden ist, ob das Kind schwerkrank oder lebensunfähig ist. In Workshops ermutigt sie Frauen mit schwierigen Schwangerschaften. Leben um jeden Preis? Die Reporterinnen Magdalena Dercz und Maren Schibilsky begleiten Justyna Wydrzyńska und Anna Powidel, zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und sie besuchen die Schwägerin von Iza. Sie führt einen Prozess gegen die Ärzte, die für den Tod von Iza verantwortlich sein sollen. "Keine weitere mehr!" - steht auf Izas Grabstein.