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GesellschaftDeutschland

Hinsehen und handeln

28. Mai 2022

Wut, Drohungen, Schläge: Jede dritte Frau in Deutschland hat schon Gewalterfahrungen gemacht. Aber kaum eine spricht darüber. In der Coronazeit hat häusliche Gewalt zugenommen. Der Film zeigt Vorreiter*innen, die dafür kämpfen, Frauen zu schützen.

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Obwohl sie in allen sozialen Schichten vorkommt, wird Gewalt gegen Frauen immer noch häufig vertuscht oder totgeschwiegen. Auch Romy Stangl brauchte zwölf Jahre, bis sie über ihre Gewalterfahrung reden konnte - über den vermeintlichen Traummann, der sich als Schläger entpuppt. Ein Alptraum, der erst endet, als Romy sich ins Frauenhaus rettet. Für das Projekt "Breaking the Silence of Domestic Violence" von Fotografin Irina Unruh zeigt Romy Stangl ihr Gesicht: "Jetzt will ich auch anderen Frauen Kraft geben." Dass häusliche Gewalt mörderisch sein kann, hat die Kriminologin Jane Monckton Smith während ihrer Arbeit als Polizistin erlebt. Aus Gesprächen mit den Hinterbliebenen getöteter Frauen hat die Professorin der Universität Gloucester ein Acht-Phasen-Modell entwickelt. Das Modell hilft der Polizei, Risiko-Beziehungen zu erkennen und einzugreifen, denn: "Das vermeintliche Verbrechen aus Leidenschaft ist oft ein kaltblütig geplanter Mord." In Wien setzt das Projekt "StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt" auf diejenigen, die den Opfern häuslicher Gewalt am nächsten sind: die Nachbarn. Beim StoP-Frauentisch geht es um eigene Gewalterfahrungen und darum, wie man im Notfall eingreift - oder doch die Polizei ruft. An einer Berliner Grundschule lernen die Schüler*innen in einem neuen Präventionsprojekt, was häusliche Gewalt bedeutet. Dazu gehört auch, dass die Jungen und Mädchen spielerisch erfahren, warum "Herzensgewalt" - also psychische Gewalt wie Beleidung oder Demütigung - nicht akzeptabel ist.